Römer, Ritter, Rauschenburg in Olfen

02.06.2013

Tief in den Westen verschlug es uns am ersten Juniwochenende. Durch Vermittlung des Herolds der Freien Ritterschaft von Bram waren wir in Olfen im Münsterland zum Fest „Römer, Ritter, Rauschenburg", das erstmals in dieser Form stattfand, eingeladen. Die Stadt Olfen hatte sich hierzu mit Spargelbauer Michael Tenkhoff zusammengetan, auf dessen Gelände sich die nur noch spärlich zu sehenden Überreste der alten Grenzfeste Rauschenburg befinden. Die Veranstalter hatten sich viel Mühe bei der Vorbereitung gegeben und wurden dafür belohnt. Während im Osten und im Süden Deutschlands durch Dauerregenfälle „Land unter“ angesagt war, blieb es in Olfen – wenn auch am Samstag sehr, sehr kalt – so doch wenigstens trocken. Der Sonntag dann wartete sogar mit ausgiebigem Sonnenschein auf. Auf dem Marktgelände hatten neben der Ritterschaft von Bram weitere Reenactor-Gruppen ihre Lager aufgeschlagen, allen voran die Römer der XIX. Legion. Auf dem weitläufigen Gelände am Spargelhof reihten sich Zelt an Zelt sowie Tavernen- und Bratereistände. Leider wollten dazwischen gestellte, moderne Verkaufswagen so gar nicht ins historische Bild passen. Aber das Fest war auch eher als Stadtfest, denn als reines Historienfest deklariert worden. Trotzdem störten werbeträchtige Bierwagen und rollende Pommesbuden den Anblick schon etwas.

Wir waren mit unserer eigenen Bühne angereist und der einzige Musik-Act auf dem Plane. Das Programm an beiden Tagen wurde von den Rittern und Römern mit unterhaltsamen Kampf-, Gerichts- und Infovorführungen bereichert, und am Sonntagnachmittag gab sich auch noch das städtische Blasorchester die Ehre. Wir spielten an beiden Tagen mehrere Sets und hatten am Samstag das große Abendkonzert zu bestreiten. Ob der fast winterlich kühlen Temperaturen war das allerdings nur mäßig besucht. Trotzdem gelang es uns, Stimmung unter die Leute zu bringen, die sich im letzten Drittel des Konzerts auch noch dazu warm tanzten. Für uns war die Reise ins Münsterland recht lohnend, konnten wir uns doch jede Menge neue Fans erobern.

Besonders hervorzuheben ist die angenehme Aufnahme, die uns dort seitens der Festorganisatoren, der Stadtverantwortlichen, unter ihnen Gaby Wiefel und Lisa Lorenz, der Crew des Spargelhofes oder von unseren „Quartiereltern“, der Familie Schulze-Althoff, zuteil wurde. Und dass eine Band des Nachts nach Konzert-Stress und belebendem Weingenuss vom Bürgermeister des Veranstalterortes noch höchstpersönlich ins Nachtquartier gefahren wird, ist wohl ebenfalls sehr bemerkenswert. Danke, liebe Olfener, für eure Herzlichkeit! eg

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