Kaiser-Otto-Fest in Magdeburg

04.09.2011

Erstmals lud Magdeburg am Wochenende vom 2. bis 4. September zum Kaiser-Otto-Fest ein, einem gigantischen Mittelalterspektakel. Die Stadt hatte sich dazu jede Menge einfallen lassen und ein Großaufgebot an Künstlern, Mittelaltergruppen, Händlern und Schaustellern geordert. Allerdings steckte dabei noch so Manches in den Kinderschuhen, was man bei Neuauflagen des Events wohl noch verbessern wird. So war ausgerechnet vor der Kulisse des altehrwürdigen Doms die „Neuzeit“ platziert mit Riesenrad, Rock- und Popmusik und Schlagersternchen. Freudiges Erlebnis für uns war, dass wir hier am Freitagabend Maite Itoiz und John Kelly wiedertrafen, die mit ihrem Projekt „Elfenthal“ ihre Rockoper „The Blue Elf's Dream“ aufführten. Das weitläufige Gelände zwischen Lindenpalais und dem Kloster „Unser lieben Frauen“ war dann aber ausschließlich dem Mittelalter vorbehalten. Hier gaben sich auf sechs Bühnen und weiteren Spielplätzen jede Menge bekannte Akteure der Mittelalterszene quasi die Klinke in die Hand: von Roman Streisand über die „Flugträumer“, „La Marotte“, „Dectera Lugh“ bis zu Arne Feuerschlund, „Liebstöckl“, den „Liederknechten“ oder den „Dudelzwergen“. Ausgerechnet uns hatte man allerdings den Part des „Spielleute-Marathons“ zugedacht und so zogen wir mit unserem Equipment fortlaufend über den gesamten Plan von einem Spielort zum anderen. Und auch für die „Bühne“ auf dem Fürstenwall, die sich nicht als solche entpuppte und ob stetiger „Laufkundschaft“ als Konzertort völlig ungeeignet war, mussten wir offenbar als Versuchskaninchen herhalten. Das gesamte Programm an allen drei Tagen war vollgefrachtet mit Konzerten, Theater- und Spielszenen, Walkacts und anderen Aktionen non stop. So kam es nicht nur zu „Doppelbesetzungen“ an einigen Spielorten, sondern vor allem zu für Akteure und Publikum unschönen Schallbeinflussungen gleichlaufender Programme. Hier hatte es der Veranstalter offensichtlich zu gut gemeint. Weniger wäre da auf jeden Fall mehr gewesen. Dessen ungeachtet war das erste Kaiser-Otto-Fest eine großartige Sache, die der Stadt Magdeburg gut zu Gesicht steht und wohl noch großes Potential verspricht. Und die Magdeburger selbst erwiesen sich als ein sehr aufgeschlossenes und aktivierfähiges Publikum.

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