20. Plattenburgspektakel

17.06.2012

Alle Achtung, da haben sich der Tourismusverband Prignitz und die Gemeinde Plattenburg ja ganz schön ins Zeug gelegt zum 20. Jubiläum des Mittelalterspektakels auf der altehrwürdigen Plattenburg. Die rotziegelige Burg gilt als die älteste Wasserburg Norddeutschlands, stammt vermutlich aus dem Jahre 1319 und war einst eine wichtige Station auf dem Pilgerweg von Berlin nach Wilsnack. Seit 20 Jahren wird auf der zwischen Perleberg und Havelberg liegenden Anlage ein Mittelalterspektakel veranstaltet. Am Wochenende 16. und 17. Juni gab's die Jubiläumsveranstaltung und wir waren dabei. Auf drei Bühnen, auf Plätzen und Wegen gab sich quasi das Who-Is-Who der mitteldeutschen Mittelalterszene die Klinke in die Hand. Allein schon das Großangebot an Gauklern und Gauklerikas hätte den Besuch des Festes gelohnt. Von Kris Fleapit über Hummlerus, Arne Feuerschlund, Rebasius Funkenflug, Chibraxa, Pirolina Rabenschön bis hin zu den „Schmierenkomödianten“ war alles vertreten, was da Rang und Namen hatte. Harkon der Barbar und die Tänzerin Andrea vervollkommneten dieses Großaufgebot. Musikalisch wurden neben uns „Donner & Doria“, „Scharlatan“ und „The Sandsacks“ aufgefahren. Letztere bestritten auch das Samstagabendkonzert. Leider spielte das Wetter am Samstag nicht so richtig mit. Immer wieder gab's tagsüber Schauer, die sich auf den Abend hin zum Dauerregen etablierten. Umso anerkennenswerter war es, dass das Publikum dennoch ziemlich in Scharen strömte und auch trotz des Regens auf dem Platze verharrte. „The Sandsacks“ hatten bei ihrem Abendkonzert Schwerstarbeit zu leisten: die Bühne war für ein Regenkonzert denkbar ungeeignet, und so gab es für die Jungs Pfützenwasser von unten und Tropfregen von oben durch die Plane. Das ist beim Spielen nicht nur echt ungemütlich, sondern auch kreuzgefährlich ob der elektrischen Anschlüsse. Da wir vorwiegend als Walking Act gebucht waren, konnten wir uns unsere Spielorte meistenteils selbst aussuchen und bekamen so auch viel vom Markttreiben mit. Der Markt war sehr gut „sortiert“ und bot mit Wikingerkarussell, Pferdereiten, Ritterturnieren und -kämpfen sowie mit vielen guten Handwerks- und Händlerbuden sehr viel Abwechslung. Die war auch am Sonntag beim „Familientag“ gegeben, der vor allem auf der Märchenbühne ein buntes Programm bot, bei dem sich Schulen und Kitas aus dem Plattenburger Umland einbrachten. Wir spielten nicht nur auf zwei Bühnen, sondern auch im Eingangsbereich und vorwiegend an der Maerkischen Taverne. Letzteres passte zwar offensichtlich einem einzelnen Händler nicht so recht, weil er wohl meinte, er käme seines Umsatzes in Größenordnungen verlustig, wenn unsere Musik seine Geschäfte „störe“. Vielleicht hätte er ja zur Nervenberuhigung einen seiner Liköre, die er unisono lautstark über zwei Tage anpries, trinken sollen, wenn wir spielten. Alle anderen freuten sich jedenfalls, wenn wir dort auf den Plane traten und musizierten, besonders Selina und Andy von der Maerkischen Taverne, bei denen wir uns für die nette und großzügige Bewirtung auf diesem Wege recht herzlich bedanken möchten.

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