|
x
|
Geteert und Gefedert
Endlich! Geschafft! Unsere neue CD ist da. Den „Göttinen“ geweiht haben wir das erste Stück der Scheibe. 1651 brachte der britische Musikverleger John Playford unter dem Titel „The Dancing Master“ eine Sammlung von Tänzen heraus, der das viel gespielte Stück „Goddesses“ entstammt. Wir haben es im Mittelteil mit einem alten bretonischen Tanz aus Frankreich gekoppelt und Jacques hat noch einen breiten Keyboard-Teppich vorgesetzt, der dem Ganzen einen mystischen Touch gibt. „Geteert und gefedert“ ist der Titelsong der CD. Die Idee zur Refrainzeile hatte Ralf, der meinte, wir müssten mal eine richtiges Frustlied machen, bei dem wir Dampf ablassen können. Und angesichts von Finanz-, Wirtschafts- und anderen Krisen, machte Wilhelm aus seinem Ärger keinen Hehl, dass es ihn am meisten frustet, dass sich in diesem Lande offenbar Hinz und Kunz in unseren Portemonnaies bedienen kann, wie's ihnen gefällt. Ekke setzte die Grundidee dann in einem Text um und Jacques komponierte eine zündende Meloday dazu: Vo la unser Krisenbewältiungs-Song war geboren.
„Wilhelms Tanz“ basiert auf dem alten Musikstück „Tocs Occitans“ aus Okzitanien, der mittelalterlichen Kulturlandschaft im Süden Frankreichs. Von hier stammte auch Herzog Wilhelm IX. von Aquitanien (1071 – 1127), der als erster Troubador gilt. Und da der mindestens so ein stattliches Mannsbild wie unser Wilhelm gewesen sein muss, haben wir das Tanzstück quasi beiden Wilhelms geweiht. Immer wieder werden wir nach Lifeauftritten gefragt, ob den auch der „Hausfrieden“, das „Breite Maul“ bzw. „Irish Lass“ oder wie der Dauerbrenner noch heißen mag auf unserer CD wäre. War er nicht, dafür ist er's jetzt. Schon oft und viel auf Veröffentlichungen der Kollegen zu hören, haben wir uns – dem Publikumswunsch gehorchend – entschieden nun die Menschheit auch mit unserer Version dieses Standardwerkes zu erfreuen und haben das Stück kurzerhand „Ehek(r)ampf“ benannt.
Tja und dann gibt es auf dem neuen Silberling auch noch eine Bonus-Nummer, eine Rockversion von „Geteert und gefedert“, die wir eigentlich nur mal so für uns zum Spaß einspielen wollten und die wohl im Grunde auch noch als „unvollendet“ gelten muss. Denn wir haben dann lieber aufgehört, an dem Stück weiter herum zu basteln, da wir uns dabei wohl gegenseitig noch selbst geteert und gefedert hätten. Beinahe hätte Wilhelm Jack mit seiner massiven E-Gitarre erschlagen, weil der ihn mit immer neuen Einspielsequenzen schier bis aufs Blut gequält hatte. Jack wiederum hätte fast Wilhelm mit all seinen Becken und Stöcken totgeprügelt, weil der ihm sein geliebtes Schlagzeug aus der Nummer streichen wollte. Ekke hat sich geweigert einer Grabrede zu schreiben und um des lieben Friedens willen jedem lieber ein Bonbon gegeben. Und Ralf hätte sich die Augen ausgeheult wegen der schönen, schönen CD, die beinahe in der Tonne gelandet wäre. Also lasst Vorsicht walten bei der Scheibe, sie ist explosiv!