Mittelalter-Event auf der Tannenburg

21.06.2014

Eine vollkommen neue Auftrittserfahrung konnten wir am Wochenende 20. und 21. Juni auf der Tannenburg im hessischen Nenterhausen machen. Wir waren dort vom Verein „Rennaissance Burgenfreunde“ zum alljährlichen mittelalterlichen Vereinstreffen gebucht. Die Burgenfreunde sind Online-Spieler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die sich dem Rollenspiel „Die Rennaissance Königreiche“ verschrieben haben. Dieses Browser-Game, entwickelt in Frankreich, erfreut sich seit Jahren europaweit zunehmender Beliebtheit in Altersgruppen von 12 bis 70 und ist sowohl Rollen- als auch Strategie- und Politspiel in einer virtuellen Rennaissance-Welt. Die Spieler kreieren dabei ihre eigenen Charaktere und müssen versuchen, durch gekonnte Interaktion vom Vagabundenstatus gesellschaftlich aufzusteigen, was bis zur Kaiserwürde führen kann. Aus dem Wunsch heraus, die User hinter den Charakteren auch im wirklichen Leben kennen zu lernen, gründete sich oben genannter Verein und führt nun schon seit einigen Jahren nationale Treffen durch, bei denen sich Rollen- und Larpspiel wie auch die Freude an mittelalterlichen Events verbinden. Höhepunkt sind die jährlichen Treffen auf der Tannenburg. Dazu hat der Verein die gesamte Burg einschließlich Umfeld gemietet und veranstaltet dort über mehrere Tage quasi einen hauseigenen Mittelaltermarkt mit zahlreichen Seminaren für die Vereinsmitglieder, wie Schmieden, Seifen, Seilen, Papierschöpfen oder auch Zinngießen. Gaukler Hubertus zum Beispiel führte Interessenten in die Kunst der Jonglierens ein. Ein Spielezelt bot eine Vielfalt historischer Brettspielmöglichkeiten, ein Badehaus im Burghof lud zum Plantschen ein. Ja, und für die Musik hatte man sich uns Rabenbrüder eingekauft. Am Freitag und Samstag zogen wir als „fahrende Sänger“ durch das Gelände, ab und zu begleiteten wir noch einen Renaissance-Tanzkurs, und am Samstagabend gaben wir auf der Bühne im Burghof ein Konzert, das trotz des laufenden Fußball-WM-Spiels Deutschland-Ghana bestens besucht war. Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass wir mit unseren Musikdarbietungen bei den Vereinsmitgliedern sehr gut ankamen, was viele Gespräche und Feedbacks bestätigten. Für uns war die Sache, wie gesagt, auch eine neue und sehr positive Erfahrung. Toll, wie es hier Menschen verstehen, das gemeinsame virtuelle Hobby auch im „wahren“ Leben zusammen zu gestalten. eg

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