Luthers Hochzeit in Wittenberg

10.06.2012

Ein Stelldichein der vorwiegend ostdeutschen Akteure der Mittelalterszene gab es auch diesmal wieder bei „Luthers Hochzeit“ in Wittenberg vom 8. bis 10. Juni. Drei Tage lang wurde hier ausgiebig im gesamten Altstadtbereich gefeiert – auf Straßen und Plätzen sowie in den Höfen. Getragen wird dieses Fest vor allem von den Aktivitäten zahlreicher Mittelaltervereine aus nah und fern, die allerorten im Stadtgebiet in ihren Lagern mehr oder weniger authentisches, historisches Lagerleben darstellen. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen und zu erleben, mit welchem Eifer und Enthusiasmus sich die Vereine bei diesem großen Event einbringen. Nachdem wir 2009 letztmalig bei „Luthers Hochzeit“ gebucht waren, freute es uns umso mehr, diesmal wieder dabei sein zu können. Da auf dem Schlossplatz und rund um die Stadtkirche derzeit fleißig gebaut wird, hatten sich die Veranstalter nach geeigneten „Ersatzplätzen“ im Stadtgebiet umgesehen und wurden unter anderem im Leucorea-Hof der Universität fündig. Hier hatten auch wir mit eigener Bühne unsere Zelte aufgeschlagen und waren sehr erfreut, auf dem Platze neben der Wittenberger „Bürgerwehr“ auch unsere alten Freunde vom „Kemberger-Lebenszeiten“-Verein zu treffen. Von beiden Vereinen wurden wir übrigens auch vortrefflich bewirtet, wofür wir uns ganz herzlich bedanken wollen. Das Programm auf dem Hofe gestalteten wir an allen drei Tagen zusammen mit „Scharlatan“, der „Bürgerwehr“, der KuJ-Showtanzgruppe und dem „Borussia“-Männerchor. Der Leucorea-Hof bot an sich eine stimmiges Ambiente, jedoch fanden wir insgesamt die Platzverteilung der Stände und Lager der einzelnen Vereine nicht besonders glücklich gewählt – es gab nach unserer Meinung viel zu viel freien Platz auf dem Hof. Außerdem liegt die „Leucorea“ ganz, ganz am Ende der großen Festmeile, und der Zugang zum Hof war zudem überhaupt nicht ausgeschildert, so dass sich viele Besucher entweder gar nicht auf den Hof fanden oder wenn, dann oftmals schon „übersättigt“ an Programm, Speis und Trank. Nichtsdestotrotz waren die drei Tage auf dem Hofe eine sehr angenehme Zeit. Natürlich gab es auch wieder den obligatorischen Festumzug mit Dutzenden von Mittelalter-Kapellen. Wir waren diesmal dabei die musikalische Begleitung für die Badeweiber.

Für die künstlerischen Akteure der Szene ist Wittenberg nicht nur ein begehrter Spielort, sondern vor allem auch ein beliebter Treffpunkt. Mann sieht altbekannte Kollegen wieder und trifft auf neue Musikformationen. Und so war für uns auch diesmal wieder einer der Höhepunkte des Festes ein sonntägliches Treffen und gemeinsames Musizieren mit den Damen und Herren der Greifswalder Band „Rabengesang“ und jungen Musikern von „ExOriente“. Auf Einladung und bei netter Bewirtung des Vereins „Kienberger Haufen“ gab es da an der Stadtkirche eine Session, die vom Publikum begeistert gefeiert wurde. Fazit: Wittenberg war wieder ein Erlebnis wert.

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