Churfürstlicher Jagdtag in Schönheide

12.08.2012

Am Wochenende 11./12. August machten wir im erzgebirgischen Schönheide, im Hotel „Zum Forstmeister“, Station. Dieses Event-Lokal mit seinem engagierten Wirt Gerolf Seidel ist weit, weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt, und das nicht nur für seine gute Küche, sondern auch für sein vielfältiges Veranstaltungsleben. Anlässlich der 475-Jahrfeier des Ortes Schönheide verband das „Forstmeister“-Team die traditionelle „Schönheider Wanderung“ am Samstag mit einem „Churfürstlichen Jagdtag“ am Sonntag. Da sollten wir „Rabenbrüder“ zusammen mit dem „Bunten Haufen“ aus Zwickau kräftig mitmischen und erstmals etwas Mittelalter-Flair auf die Höhen des Erzgebirges rund um den Keilberg bringen. Wirt Gerolf hatte weder Kosten noch Mühen gescheut, um zwei tolle Festtage zu organisieren. Das weitläufige Forstmeistergelände, direkt am Wald, ist mit seinen großzügigen Freiflächen und der extra dafür neu errichteten Bühne nahezu ideal. Am Samstag machten sich über 400 Wanderer bei der 21. Auflage der Schönheider Wanderung auf Schusters-Rappen, um die herrliche Erzgebirgsnatur zu erkunden. Bei Ankunft im „Forstmeister“ wurden sie von zünftiger Blasmusik und mannigfaltigen Ständen begrüßt. Zwischen Kräuterfrauen, Schwamme-Jägern, Bäcker, Tischler oder Schützengilde machten die Recken und Maiden vom „Bunten Haufen“ mit ihrer Bogenbahn und dem mittelalterlichen Lagerleben eine gute Figur und waren gefragte Ansprechpartner. Am Nachmittag ließen wir „Rabenbrüder“ Dudelsack, Saitenspiel, Trummeln und Flöten erklingen und fanden dafür ein sehr interessiertes und aufmerksames Publikum. Den Abend, der leider immer kühler wurde und letztlich zu bitterer Kälte auflief, gestaltete die Gruppe „Reinerzufall“, eine Garagenband aus bereits etwas in die Jahre gekommenen Musikern, die sich ab und an zum gemeinsamen Musizieren zusammenfinden. Zum Feuerwerk bliesen wir Brüder dann noch einmal kräftig in die Dudelsäcke und gaben noch eine kleines Abschlusskonzert.

Höhepunkt war dann am Sonntag der „Churfürstliche Jagdtag“, in dessen Mittelpunkt das Theaterstück „Churfürstlicher Jagdtag auf der schönen Heyde“ stand, in das für die Gäste ein Drei-Gänge-Menü integriert war und das aus der Feder unseres Ekke stammte. Gespielt wurde es von Laiendarstellern aus Auerbach, dem „Bunten Haufen“ und natürlich von uns „Rabenbrüdern“, wobei Ekke die Rolle von Kurfürst Moritz von Sachsen übernahm, der samt Eheweib Agnes und Gefolge in der Kalesche vorfuhr, um in Schönheide mit den Gästen zünftig zu tafeln. Ralf mimte dabei den Herold und gab innerhalb des Stücks gemeinsam mit Jack, der auch die technische Beschallung übernahm, Proben mittelalterlicher Spielmannskunst. Das Theaterstück und das Mahl kam bei den Gästen offenbar sehr gut an, was der große Beifall bewies. Danach war allerdings irgendwie die Luft raus. Zwar flanierte noch reichlich Publikum durch das Gelände und nutzte dort die vielfältigen Angebote, doch auf dem Platz vor Bierwagen und Bühne waren immer mehr freie Plätze zu sehen.

Am Nachmittag spielten wir da noch einige Gigs, die allerdings nicht so das ungeteilte Interesse des spärlichen sonntäglichen Kaffeetrinke-Publikums fanden, wir wir uns das gewünscht hätten. Da wäre eine Blaskapelle wohl besser placiert gewesen als wir. Trotz dieses kleinen Wermuttropfens war Schönheide eine sehr schöne, neue Erfahrung, und die Zusammenarbeit mit Wirt Gerolf Seidel und seinem Team war in dieser Form einzigartig, wofür wir uns recht herzlich bedanken.

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